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2022
Breathe | Kollektiv Doppler | Wasserkirche Zürich, Neubad Luzern, Historisches Museum Baden
Regie/künstl. Leitung/Performance: Oliver Stein | Komposition: Rita Maria Jurt, Peter Färber, Lara Stanic, Patricia Meier, AnnKathrin Pöpel | Musik: Simone Keller, Tizia Zimmermann

Vorbei an sprechenden Zetteln, klingenden Vorhängen und anderen wundersamen Installationen wird das Publikum Zeuge, wie die kinetische Klangskulptur Sounding Influencer zum Leben erwacht. Darum herum spinnt das KollektivDoppler einen Raum mit Live-Musik, Elektronik, Tanz und Performance. In der Stille dazwischen entsteht Raum und Zeit… um zu atmen… zu träumen…

 

ZETTELWIRTSCHAFT: für „Breathe“ wurden 60 der 154 Kurzgeschichten vertont. Die Zuschauer:innen betreten einen Raum mit einer Kakophonie von verschiedenen Stimmen und 24 bespannten Wänden, an welchen die 600 Zettel hängen. Hinter 60 dieser Notizen wurden versteckte Lautsprecher angebracht. Zuerst ein Stimmengewirr, hören die Besucher:innen beim Näherkommen die Geschichte, die zu dem Zettel gehört, isoliert.
Sprecher:in: Tobias Dürr, Coco Thalmann, Oliver Stein

2019

Das Wetterhäuschen (Gerd Zahner) | Lecture Performance | Deutsches Bundesamt für Bildung, Wissenschaft und Kultur

„Seine Heimat ist der Regen. Und seine Kultur ist, wenn andere feiern, lachen, tanzen, ins Theater gehen, steht er dahinten und kommt nicht raus. Es ist eine Stimmung um Flaschen zu sammeln, die paar Cent würde er in einen neuen Regenschirm investieren, der alte hat Löcher und es regnet auf seinen Kopf.
Die beiden sind sich nie begegnet. Sie weiß von seiner Kultur nichts und seine ist, dass er es aushält nicht geliebt zu werden.“

2016

Yggdrasil | Kollektiv Phantomschmerz / Vestandpage | Schlachthaus Theater Bern | Rote Fabrik Zürich

Regie: Oliver Stein | Konzept, Autorschaft und Schauspiel: Martina Momo Kunz, Benjamin Spinnler, Oliver Stein | Performance: VestAndPage (Andrea Pagnes & Verena Stenke) | Live Soundscape: Marc Rossier | Light Design: Viktoras Zemeckaso.

Link zum Fabriktheater Zürich

YGGDRASIL –
die zweite Produktion des Kollektiv Phantomschmerz ist ein Hybrid-Theaterprojekt, das experimentelles Sprechtheater mit zeitgenössischer Performance-Kunst kombiniert. Hier wird die temporäre Reise interdisziplinär geschichtet durch Texte, Installationen und Performance-Aktionen und stellt Fragen zur Spiritualität und Hinfälligkeit der menschlichen Seele.
Die zeitgenössische Verwirrung von Rationalität und absolutistischen Ideen und der Verlust unserer eigenen mythologischen Wurzeln bildet die Basis von YGGDRASIL.
Wir wagen uns in kollektive und individuelle Glaubenskonstrukte und sehen uns Zweifeln, Ängsten und existenziellem Unbehagen gegenüber. Inspiriert durch die Weltsicht der vorchristlichen nordeuropäischen Mythologie, die einst die Basis eines Glaubenssystems bildete, entwickelte sich YGGDRASIL weiter durch die Erforschung ritueller Praktiken aus der ganzen Welt. In YGGDRASIL werden die Rituale zu Metaphern von Einzelstücken, aus dem sich der Mensch, unser Selbst zusammensetzt. Dieses wird wieder aufgelöst und dient letzten Endes dazu, einen Prozess des Lebens zu vitalisieren – nicht als Ende, sondern als beständige Fortsetzung und Transformation; denn das was verrottet, nährt zugleich etwas Neues.

2015
Ungeduld | Gare du Nord Basel | Schlossmediale Werdenberg

Leo Hofmann – Konzept/Komposition/Regie/Performance
Lukas Huber – Komposition/Live-Elektronik | Jannik Giger – Komposition
Gina Mattiello – Libretto/Performance
Oliver Stein – Performance/Szenische Entwicklung

Video auf VIMEO

In «UNGEDULD» bilden die Performer mit ihren Stimmen und Händen ein narratives Tableau aus. Sie sind sowohl Sprecher als auch Interpreten für Live-Elektronik. Musiktheater, choreographiertes Konzert, Melodram, szenisches Hörspiel, Gesten-Performance – ein Bühnenstück mit Worten, Gesten und Klängen für 4 Stimmen, 10 Hände, 5 Figuren, Live-Elektronik

Das Stück basiert auf dem Roman «Ungeduld des Herzens» von Stefan Zweig. Unsere Textbearbeitung nähert sich dem Stoff als kommunikations-pychologischen Studie, die wir in einer vielschichtigen Polyphonie von Worten, Gebärden und Musik neu konstruieren.
Sensoren an den Händen und Handgelenken bilden musikalische Interfaces, mittels derer die Bewegungsdaten an musikalische Ereignisse geknüpft werden. Die Gesten und Bewegungsmuster unterliegen immer der doppelten Funktion von szenischem Spiel und musikalischer Steuerung. Choreographie und Komposition greifen an dieser Schnittstelle ineinander.

Vorbei an sprechenden Zetteln, klingenden Vorhängen und anderen wundersamen Installationen wird das Publikum Zeuge, wie die kinetische Klangskulptur Sounding Influencer zum Leben erwacht. Darum herum spinnt das KollektivDoppler einen Raum mit Live-Musik, Elektronik, Tanz und Performance. In der Stille dazwischen entsteht Raum und Zeit… um zu atmen… zu träumen…

2014

Kartographie der Reste | Performance mit Installation | Festival trinational de la Promenade – Basel​ (CH)

Wanderung in Frankreich, Deutschland und der Schweiz (Dreiländereck). Mit den Teilnehmer:innen wird Müll gesammelt und die interessantesten Fundstücke zu einer Installation verarbeitet, die das Wort „walk“ bilden.

2014

Zettelwirtschaft | Live Installation/Lesung | Centre PasquArt – Biel/Bienne (CH)

660 Zettel von den Strassen Europas  154 Kurzgeschichten

Seit 2012 sammelt O.S. handgeschriebene Zettel und Notizen auf den Strassen Europas. Verlorene oder weggeworfene Einkaufszettel und Liebesbezeugungen, Drohungen und Gedichte, Rechnungen und Strafzettel inspirieren ihn zu Gedanken, Gedichten und Geschichten.

Die Städte: 
Belgrad | Alicante | Berlin | Venedig | Bern | London | Hamburg | Zürich | Paris | Basel | Genf | Madrid | München | Biel | Rom

2014

FrageDerZeit – eine Konfrontation | Theater Neumarkt Zürich (CH)

Ein Raum
Eine Kerze brennt
Stille
Ich blase die Kerze aus
Dunkel
Stille
Atmen
Stille

Die folgenden Fragen werden in Abständen gestellt. 
Ob die Besucher antworten oder nicht, liegt bei ihnen. 

1. Frage: Was macht dir Angst? Stille
Was macht dir wirklich Angst? (Die Frage wird wiederholt) Was noch?
2. Frage: Wofür bist Du dankbar? (Warten, es kommen Antworten oder nicht, gleiches Vorgehen wie oben)
3. Frage: Was macht dich glücklich? (dito) Warum tust Du es nicht öfter?

Keine Antworten:
persönliche „Glücksliste“:

 

 

Herbstlaub mit dem Fuß zusammenkehren, einen Haufen bauen, reinspringen und untertauchen.
Wind auf der Haut Musik, die sich wie ein zartes Tuch auf unser Gemüt legt.
Schritte eines geliebten Menschen, den man näherkommen hört.
Haut streicheln und die wohligen Laute des Gestreichelten hören.
Gestreichelt werden und wohlige Laute von sich geben.
Die Sonne riechen und alles was sie wärmt (ausser Hundescheiße)
Lachen
Weinen
Und wenn man meint, im Weinen gähnen zu müssen, erkennen, dass man eigentlich schreien will.
Und dann schreien.
Das selbe Lied immer wieder hören.
Durch einen Wald springen.
Vom Fliegen oder Unter-Wasser-atmen-können träumen.

Und von lustigen Sachen und vom Lachen aufwachen.
In einer Kirche die Ruhe schmecken, runterschlucken, mitnehmen und aufbewahren. Für unruhige Zeiten Gedanken verscheuchen.
So vieles noch…. 
Zusammen im Garten essen.
Sterne verstehen.
Neue Sprachen erfinden.
Kerzenwachs auf der Haut verteilen oder Würfel daraus formen.
Zu einem Fremden Hallo sagen und sein Lächeln mitnehmen.
Oder ihm die Zunge rausstrecken, wenn er doof ist. Und sein Fragezeichen über dem Kopf mitnehmen.
Aus dem Kellerfenster Leute erschrecken.
Sich freuen, weil man die Menschen aus dem Konzept gebracht hat und sie irgendwie schmunzeln müssen. Schweigen. Zusammen.

Ich zünde die Kerze wieder an

2013

Mangrava | Multimediaperformance mit GRUBB | Goethe Institut Belgrad (SR)

2013

Abgestempelt | Puplic Intervention | Gasträume Zürich 2013

Selbstklebende Zettel werden auf Autos geklebt, die an roten Ampeln stehen. Die Sätze:

Automatische Schwanz-Verlängerung |
Wer steht hat Zeit zum Denken |
Heute ist der erste Tag des Rests ihres Lebens |
und:

Wir sind so abgefahren
Grillen hören mit den Knien

2013

Lavatory Script | Solo-Performance | Schweizer Literatur-Institut Biel

Ein „Schlangensatz“ wird auf eine Rolle Toilettenpapier geschrieben. Von der Herrentoilette über 2 Stockwerke gezogen ohne zu Zerreissen findet das Papier seine endgültige Bestimmung in der Damentoilette.

Bitte merken Sie sich diesen Satz unbedingt(e) Aufmerksamkeit ist notwendig um nicht
die Konzentration zu verlieren kann man auch ohne ein Verlierer zu Sein ohne Wollen ist
der Schlüssel zum Verrücktwerden ist es trotz aller Banalität nicht einfach eben Erwähntes
umzusetzen wir einmal voraus daß Sie ein durchschnittlich intelligenter wäre es
vielleicht sollten wir uns alle mal großräumig entspannen der Kiefermuskulatur lockert
den Rest des Körpers fast automatisch führt das zu einer gelasseneren Haltung den
Widrigkeiten des Lebens gegenüber solch existentiellen Nöten wie Hunger leiden wir
nicht und das läßt alle unseren vermeintlichen Probleme mit dem Nachbar erscheinen
so in einem anderen Menschen etwas Gutes tun kann schon helfen Sie anderen und
damit sich selbst-verständlich gibt es auch die Möglichkeit als Eremit sein Dasein zu
fristgerecht zum Lebensende stehen wir aber alle vor der Frage(n) Sie sich auch manchmal
wozu das Ganze ist offensichtlich nicht zu begreifen haben es schon viele versucht
man sich die Unendlichkeit des Alls vorzu -stellen wir mal nicht in Abrede daß es schwierig
genug ist die Komplexität des eigenen LebensWeisheiten taugen nicht viel wenn
sie nicht umgesetzt werden wir uns bewußt daß die Menschheit ein lächerlich kleiner
Schritt auf dem Weg des WeltenstehungsProzess(e) sind nötig und schmerzhaft kann
manche Erfahrung macht uns trotzdem reich(t) es meistens schon die Augen zu öffnen
statt zu reflektieren und zu zweifeln hindert nur daran den Moment zu genießbar bleibt
wer schmackhaft is(s)t es denn nicht das Schönste in Ruhe auf der Toilette kann man
sich aller Schwere entledigen und ein leeres Gefäß sein um sich danach wieder füllen
zu füllen zu können wir froh sein die weltweit schönsten Scheißhäuser zu haben wir ein
Glück gehabt hier geboren zu sein.
(Text: Oliver Stein)

2012
Ursprung der Sprache | Dramaturgisches Theater Weißrussland Minsk (BY)
Multi-Media-Performance

Wenn patriotisch Praktizierende mit pragmatischen Praktiken Projekte produzieren und unpatriotisch Praktizierende partizipieren, produzieren patriotisch Praktizierende projizierte, patriotische Partizipation bei unpatriotisch Praktizierenden – der Patriot projiziert praktisch Produkte seiner patriotischen Projektionen und praktiziert pragmatische Praktiken, damit unpatriotisch Praktizierende patriotisch partizipieren. (Text: Oliver Stein)

2011

Petrarca | Gemeinschaftsperformance | Stadthalle Singen

„ … das Segel zerreißt ein feuchter Wind, ein ewiger, von Seufzern, von Hoffnungen, von Begehren.“ (Francesco Petrarca)

Soloperformance: Oliver Stein
Musik (Klassik, Punkrock): Roland Kohle
Gesang (Oper): Isabelle Marquardt
Choreographie Tanz: Tosca Strasser
Live-Malerei u. Videoinstallation: Antonio Zecca

Grundlage dieser Arbeit sind die Sonette des Dichters und Humanisten Francesco Petrarca, die O.S. als Kontrapunkt zur Musik, dem Gesang, dem Tanz und der Malerei rezitiert. Während der 1.5-stündigen Performance bildet er eine Spirale mit dem durch einen Trichterausgang präparierten Rucksack, aus dem weißer Sand fließt. Auf das Hemd schreibt er die 7 Sonette, die er rezitiert.

2011 – 2013

A la recherche du temps perdu | Gruppenperformance | Schlachthaus-Theater Bern | BONE 16 | Kaserne Basel | Théâtre du Grütli Genf

Long-Duration-Performance mit Bild, Ton und Schrift für 4 Performer, 1 Computer, 1 Drucker und 1 manipulierter SBB-Stempelautomat
Performer: Leo Hofmann, Peter Färber, Nicolas Berset, Oliver Stein

Das Monumentalwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust wird segmentiert und analysiert.
Die performative Untersuchung nähert sich diesem gewichtigem Werk über dessen strukturelle Eigenheiten und seiner formalen Ausgestaltung.

Nominierung für den Schweizer Performance-Preis 2013

2012

Standings | Solo-Performance | Internat. Performance Association Istanbul

Verschiedene Performances, u.a.:
1. An einer der chaotischsten Kreuzungen Istanbuls regelt O.S. den Verkehr in Zivilkleidung und Badekappe. Auch die Polizei folgt den Anweisungen
2. Konfrontation mit dem Dampfstrahler in Waschanlage
3. Bei Auto-Werkstatt 4 Stunden in Reifen stehen

2011

Code de Souffle | Schlachthaus Theater Bern | BONE 14

Performance Bibliothek mit Dorothea Schürch, Angela Hausheer, Natascha Moschini, Brigitta Müller, Margrit Rieben, Klara Schilliger, Oliver Stein

Code de Souffle steht für den Atemluftpuls, der beim Sprechen durch die Lippenverschlüsse hervorgerufen wird. Er stellt die Bewegung der Stimme in den Vordergrund. Texte wurden per Flüsterimpuls den BesucherInnen weiter gegeben, wobei nur die Konsonanten berücksichtigt und die Vokale „gedacht“ wurden.
Hört auf, Zu zu hören, hört besser Auf.
Wer Zu hört, hört nicht. Wer Auf hört, hört.
Warum ist Lassen Aufhören?
Wenn wir es lassen, Zu zu hören, fangen wir an, Auf zu hören.
Und hören dann auch zu. (Text: Oliver Stein)

2010

LI(F)E | Solo-Performance | Black Market International | Schlachthaus Theater BONE 13
Konzept: Norbert Klassen und Oliver Stein

In welcher Beziehung stehen die Dinge? Vom Spielzeugpanzer über den Kinderschuh zum Wecker und den Rosen erzählen Gegenstände von ihrer Immatrialität, von ihrem Ge- und Missbrauch. Rosenköpfe, die abgeschnitten und auf die Stiele brennende Zigaretten gesteckt werden erfordern keine Erklärung. Zurück bleibt der Rauch.

2008

Orte: Gütterli | Solo-Performance mit Text und Instrumenten (1.5 h) | Auftragsarbeit für das Stadttheater Konstanz

Auszeichnung: Kulturförderpreis Hegau 2008

„Orte: Gütterli“ thematisiert die Verwicklung der Maggie-Werke in die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten während des 2. Weltkriegs. Folterungen, Zwangsabtreibungen und Arbeitslager. Nach 1945 Gefangenenlager für Nazis. Ein französischer Kommandant, der eine Kirche errichten lässt. Erstes Zeichen deutsch-französischer Freundschaft nach dem 3. Reich.
Aufgeführt am Original-Schauplatz in der Theresien-Kapelle auf dem Maggi-Areal und mit Original-Materialien.

2012
Ursprung der Sprache | Dramaturgisches Theater Weißrussland Minsk (BY)
Multi-Media-Performance

Wenn patriotisch Praktizierende mit pragmatischen Praktiken Projekte produzieren und unpatriotisch Praktizierende partizipieren, produzieren patriotisch Praktizierende projizierte, patriotische Partizipation bei unpatriotisch Praktizierenden – der Patriot projiziert praktisch Produkte seiner patriotischen Projektionen und praktiziert pragmatische Praktiken, damit unpatriotisch Praktizierende patriotisch partizipieren. (Text: Oliver Stein)

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